Samstag, 28. November 2009

Nebelschlussleuchten und andere “Leuchten”

Das Thema “Licht im Straßenverkehr” ist eines, das einem zu unendlichem Staunen gereicht. Jeder kennt verschiedene Vertreter der Lichtmuffel. Exemplarisch möchte ich mal nennen:

Die Energiesparer: Er versucht den Verbrauch seines Vehikels so gering wie möglich zu halten, indem er das Einschalten des Abblendlichts so lang wie möglich hinauszögert. Auch wenn andere kaum noch die Hand vor Augen erspähen können, fährt diese Gattung Autolenker immer noch ohne Licht. Licht im Tunnel? Wird überbewertet und schadet nur der Ökobilanz.

Die Einäugigen: Wenn sich schon das Einschalten von Licht nicht vermeiden lässt, so kann man ja pro Fahrzeugecke ein Viertel davon einsparen, wenn das Lamperl halt trotz eingeschaltetem Licht nicht leuchtet. Mit nur einem Vorderlicht zu fahren scheint unter Sparefrohs eine beliebte Methode zu sein.

Die Blender: “Mehr Schein als sein” gilt hier in mehrfacher Hinsicht. Solangs irgendwie leuchtet, passts schon. Ob das Auto nun schielt und den Vordermann blendet, ist egal. Scheint doch alles ok zu sein…

Die Blinkverweigerer: Blinker müssen extrem teuer sein. Soweit ich weiß, sind sie in der Basisausstattung eines Autos eigentlich nie enthalten, vor allem nicht, wenn das Vehikel selber einen hohen Grundpreis hatte. Nur gegen exorbitanten Aufpreis scheint man diese Richtungsanzeiger erwerben zu können– klar, dass sie dann gehegt und gepflegt werden müssen! Zu diesen Maßnahmen gehört auch die möglichst sparsame Benutzung. Durch das ständige An und Aus werden Blinker nämlich sehr stark beansprucht. Da lässt man sie besser ganz aus und verheimlicht den anderen Verkehrsteilnehmern lieber, wohin man das Fahrzeug zu lenken gedenkt. Oder auch nicht denkt…

Die Kreativen: All jene, die nie einen Blick auf die Lichter ihres Autos werfen, und somit auch nicht bemerken, dass durch ein Masseproblem oder eine Reparatur “im Pfusch” andere Lichter aufleuchten, als vom Lenker eigentlich beabsichtigt wurde. Ich denke nur an dauerleuchtende Blinker, blinkende Bremsleuchten und ähnliches. Meist auch noch asymmetrisch – kreativ halt.

Die Schattenfürchter: Frei nach dem Motto “Wo Licht ist, ist auch Schatten” versucht diese Gruppe durch möglichst viel Licht den Schatten so weit wie möglich vom Fahrzeug fernzuhalten. Fernlicht ist da ein legitimes Mittel. Parkplatz, innerorts, Autobahn, Tag, Dämmerung, Nacht? Egal! Viel hilft viel!

Und dann noch meine Lieblingsgruppe:
Die Nebelschlussleuchtenverwender: Ein Hauch von Feuchtigkeit liegt in der Luft. Die Sichtbarkeit ist vom Boden aus bis in eine Höhe von 20 Metern und auf grader Strecke bis weit über 100 Meter hinaus gegeben. Dennoch, es ist feucht, und das Licht der Straßenlaternen reflektiert in den winzigen Tröpfchen. Ach herrje, um Himmels Willen, ich könnte übersehen werden! Also schnell den ganzen Christbaum aktiviert, alle Lichter an, die das Auto hergibt – außer den kostbaren Blinkern halt. Und so kommts, dass bei wunderbarsten Sichtverhältnissen ein erklecklicher Anteil der Verkehrsteilnehmer jegliches Wissen über Vorschriften hinsichtlich Beleuchtung über Bord wirft, und die anderen Autolenker mit rotglühenden Leuchten am Heck auf die eigene Existenz aufmerksam macht. Ist es Angst, nicht beachtet zu werden? Ist es Panik, in der Masse unterzugehen? Welcher psychologische Effekt treibt Menschen dazu, die so fleißig eingesparte Energie plötzlich für ein einzelnes rotes Lichtlein rauszuballern und jedem auf diesen Umstand hinweisenden Lichtzeichen gegenüber vollkommen immun zu sein? Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass es nervt. Sehr!

Mittwoch, 14. Oktober 2009

iQ - ein schlauer Toyota

Eigentlich ganz schön schlau, der iQ von Toyota. Auf grad mal 3 Metern 4 Sitzplätze unterzubringen, wenn auch mit Trickserei, finde ich echt genial. Nur etwas länger als ein Smart, bietet der kürzeste Toyota einiges an Nutzwert. Wenn nur zwei Leute im Auto sind, hat man mehr Raum für "Ladung" als im Smart For2, ansonsten kann man doppelt so viele Passagiere befördern. Für die Stadt ist das allemal ausreichend. Somit sehe ich den Kleinen eher als Zweitauto, und vielleicht noch als Fahrzeug für Singles, die wenig fahren.

Nicht unbedingt klein ist aber der Preis: mindestens 12660 Euro kostet der Stadtflitzer in der Version Eco. Dann wird er von einem 1.0-Liter-Dreizylinder mit 68 Benziner-PS befeuert, der mit 4,3 l/100 km sein Auslangen finden soll. Der Stadtverbrauch ist mit 4,9 l angegeben, wird sich im Alltag aber wohl eher bei 6 l bewegen. Für ein Spucki mit 900 kg ist das doch nicht ganz wenig. Vor allem, da die Werte mit Automatik noch beträchtlich ansteigen - 4,7 l Durchschnitt, 5,7 l Stadtverbrauch.

Für den 1,4 l Diesel mit 90 PS werden immerhin 16176 Euro fällig. Mit 4,0 l Durchschnittsverbrauch und 4,8 l Stadtverbrauch verbraucht der nur etwas weniger - wie soll sich das rechnen?

Wenn man den nächsten Zwerg aus der Toyota-Palette dagegen hält, wird klar, dass der Aygo für die meisten wohl die bessere Wahl sein dürfte. Den gibts mit demselben 1.0-Liter-Benziner ab 9444 Euro, die Verbrauchswerte liegen mit 4,5 l Durchschnitt und 5,5 l Stadtverbrauch nur wenig über jenen des iQ. Und mit immerhin fast einem halben Meter mehr Auto und 100 l mehr Basiskofferraum lässt sich auch einiges mehr machen. Aber natürlich ist das Auto dann weniger stylisch ;)

Sogar der ziemlich erwachsene Yaris ist mit dem Basis-Dreizylinder günstiger als der iQ - den gibts ab 11700 Euro. Die Verbrauchswerte von 4,9 l im Mix und 5,9 l im Stadtverkehr sind zwar höher, dafür stehen bei 3,8 m Außenlänge 363 l Kofferraum und bequemere Sitzplätze für die Insassen bereit.

Was also bleibt vom iQ außer einer schlauen Idee? In meinen Augen nicht viel. Die Idee bezahlt man recht teuer, die Verbrauchswerte sprechen nicht unbedingt für den Kleinen. Nutzwert bekommt man auch schon günstiger. Dennoch freu ich mich, wenn ich mal wieder einen Toyota iQ auf der Straße sehe, denn ich find ihn witzig gemacht.

Witzig find ich auch, was man aus "iQ" noch machen machen kann: englisch ausgesprochen klingt das wie "I queue" - ich steh Schlange. Sehr passend für ein Stadtauto ;)

Montag, 12. Oktober 2009

Ein Löffelchen für die klitzekleinen Verbrauchswerte

VW macht Werbung für die kleinen Verbrauchswerte der BlueMotion-Fahrzeuge, und meint, man könnte den Verbrauch in Löffelchen angeben. Sehen wir uns das mal an:
Ein Verbrauch von 4 Litern entspricht 800 Teelöffeln oder 267 Esslöffeln. Da dauert das Tanken dann seine Zeit. Bis Papa die Löffelchen in den Tank gefüllt hat, sind die Kinder mumifiziert...

Wir reden noch mal drüber, wenn das Auto mit weniger als 5 Esslöffeln/100 km fährt. Bis dahin bevorzuge ich die altmodische Liter-Angabe.

Samstag, 19. September 2009

Die Hersteller und die Sparmodelle

Vor einiger Zeit ist auch zu den Automobilherstellern durchgedrungen, dass die Erdölvorräte irgendwann erschöpft sein werden, und dass darum gilt, mit den vorhandenen Resourcen sparsamer umzugehen, als es bis dato der Fall war. Also sprießen jetzt eigene Sparlinien wie BlueMotion und GreenLine ans Tageslicht. Diese werden mit optimiertem cw-Wert ausgeliefert, kriegen Spritsparbereifung, leichtere Kotflügel, länger übersetzte Getriebe und ähnliches. Klingt sinnvoll.

Und jetzt kommt das große Aber: ABER warum gehen die Produzenten nicht her, und statten alle Autos mit diesen Features aus? Das sollte eigentlich günstiger sein, als hier zu diversifizieren, da ja zum Beispiel geänderte Unterbodenverkleidungen entworfen, getestet, produziert und just in time zugeliefert werden müssen. Und das zusätzlich zur normalen Unterbodenverkleidung für normale Autos. Der ganze Aufwand, hier mehrere unterschiedliche Teile für den selben Zweck zu entwickeln, ist für mich nicht ganz nachvollziehbar.

Prinzipiell denke ich, dass der Konsument die Sparsamkeit eines Fahrzeugs nicht extra bezahlen sollen müsste. Er müsste sie auch nicht bezahlen, wenn diese Maßnahmen für alle Fahrzeuge eines Modells vorgesehen wäre, und die Sparsamkeit nicht extra entwickelt werden müsste.

Natürlich gibt es auch Kunden, denen nicht daran gelegen ist, dass ihr Fahrzeug besonders effizient mit Kraftstoff umgeht. Für die könnte man dann ja eine Linie entwickeln, die den heutigen normalen Fahrzeugen entspricht - breite Reifen drauf, auf Kraft ausgelegte Getriebe rein und Anbauteile dran, die für Verwirbelungen sorgen. Und diesen Aufwand sollen die Verschwender auch bezahlen.

Damit ließe sich der CO2-Ausstoß der Flotte gesetzeskonform reduzieren, und die Umwelt würde geschont, vom Geldbeutel des Konsumenten mal ganz abgesehen. Aber in einer Welt, in der immer noch 12-Zylinder-Motoren entwickelt werden, und manche nichts dabei finden, dass ihr Auto auch mal 15 Liter Sprit auf 100 Kilometer durchzieht, sind das wohl immer noch Träume.

Dienstag, 15. September 2009

Persönliche Empfehlung

Wer sich für Geschichte des Automobils interessiert, dem kann ich das Museum von Mercedes Benz in Stuttgart nur wärmstens ans Herz legen. Mein Besuch dort ist zwar schon bald ein Dreivierteljahr her, aber dennoch denke ich sehr gerne daran zurück.

Obwohl ich an sich kein Mercedes-Fan bin, hat mich das Museum mit seinen Exponaten, seiner Architektur und der geschichtlichen Aufarbeitung sehr beeindruckt. HIER kann man sich den Aufbau ansehen: die Grundfläche besteht aus drei ineinander verschlungenen, etwas "zerdrückten" Ellipsen. Die Ebenen gehen jeweils ineinander über und ermöglichen so ungehindertes Schlendern, gleichzeitig aber bilden sie eine thematische Abgrenzung.

Besonders faszinierend fand ich die vielen historischen Exponate - Autos aus dem späten 19. und frühen 20. Jahrhundert, die zwei Weltkriege überdauert haben. Einige wenige sind als Faksimile ausgewiesen, diese sind meist von Lehrlingen nachgebaut worden. Schön ist auch, dass die Geschichte des Unternehmens mit geschichtlichen Ereignissen in Verbindung gebracht wird.

Nach dem Erwerb des Tickets steigt man in einen Lift und lässt sich ganz nach oben fahren. Dort trifft man auf ein Pferd (ein nachgmachtes, versteht sich), mit dem Ausspruch Kaiser Wilhelms II: "Ich glaube an das Pferd, das Automobil ist eine vorübergehende Erscheinung.". Von dort aus dreht sich der Weg dann über die verschiedenen Stationen wieder nach unten, vorbei an den ersten Motoren, den motorisierten Kutschen, den immer ausgefeilteren Autos, den Bussen, LKWs, Sonderfahrzeugen, Rennwagen und Memorabilia. Ganz unten finden sich die modernsten Exponate: Testfahrzeuge aus den Labors, Träger von Entwicklungen, die noch nicht allzu lange auf der Strasse sind.

Als Draufgabe empfiehlt sich die ausgezeichnete Küche, die ein tolles Preis-Leistungs-Verhältnis bietet. Das lässt sich über das ganze Museum sagen: für 8 Euro Eintritt habe ich noch nie mehr geboten bekommen. Wer also mal in der Stuttgarter Kante ist und ein paar Stunden füllen möchte: Ab ins Museum!

Montag, 7. September 2009

Woran man erkennt...

... dass ich zu viel Auto fahre. Hier die Top 5 in umgekehrter Reihenfolge:

5. Wenn ich was Unübersichtliches trage, warte ich, dass ich mit Piepstönen vor dem Auftauchen eines Hindernisses gewarnt werde (ja, Parkwarner sind cool).
4. Ich drücke häufiger mal imaginäre Knöpfe an der rechten Gehäuseseite von Elektrogeräten in der Hoffnung weitere Informationen zu bekommen (analog zur Bordcomputerbedienung).
3. Ich versuche Vorgänge im Alltag zu beschleuningen/bremsen, indem ich imaginäre Pedale trete. Um etwas grundsätzlich in Gang zu bringen, kanns schon mal passieren, dass ich eine Schlüsseldrehbewegung mache.
2. Anstatt mich umzudrehen versuche ich das Geschehen hinter mir mit einem kleinen Blick zur Seite in den nicht vorhandenen Seitenspiegel wahrzunehmen
1. Ich versuche mit Druck auf den Schlüssel Fenster und Türen von Immobilien zu schließen, und wunder mich, dass das nicht geht ;)

Dienstag, 25. August 2009

Meine liebsten Ausstattungsfeatures

Ein zeitgemäßer Neuwagen weist für mich an Ausstattung zumindest folgendes auf: elektrische Fensterheber, Klimaanlage, Zentralverriegelung mit Fernbedienung und Becherhalter. Jeder hat so seine Spleens - für mich muss das einfach drin sein.

Weitere Ausstattungsdetails, die ich nicht mehr missen möchte, sind folgende:
1) Tempomat mit Tempobegrenzer. Der Tempomat war ja das "Killerfeature", als ich auf der Suche nach einem Auto war und Cecilia gekauft habe. Es ist herrlich entspannt, einfach mit gleichbleibendem Tempo auf der Autobahn dahinzugleiten. Abgesehen davon, dass es auch sehr sparsam ist. Und der Tempobegrenzer, der jedes Tempo unterhalb des gewählten zulässt, ist auch eine tolle Sache, speziell für Autos mit bisschen Power. Mit meinem Auto wär ich auf der Stadtautobahn regelmäßig mit über 100 km/h unterwegs, und würds nicht mal merken, weil der Motor auch auf leichten Druck aufs Gaspedal gleich beschleunigt.

2) Bordcomputer. Ich bin ein Zahlenfan, ich gestehe. Und ich finds einfach toll, mir ansehen zu können, wie viel Sprit durchrauscht, wie weit ich noch komme, oder wie mein Verhalten die anderen Parameter beeinflusst. Damit fahre ich sicher sparsamer und bewusster.

3) Lichtsensor. Reine Bequemlichkeit, ich gestehe. Aber nicht bei jedem Tunnel ans Licht denken zu müssen, ist angenehm. Immerhin hab ich am Arbeitsweg 4 davon.

4) Blink-Tipp-Funktion. Einmal Tippen, 3x Blinken - grad auf der Autobahn beim Spurwechsel total praktisch. Das Einzige, was ich bei Cecilia wirklich vermisse.

Sonntag, 23. August 2009

Parken



Ich kann nur hoffen, dass der/die LenkerIn (ich vermute eher ein Doppel-X) auch sonst ähnlich platzsparend parkt ;)

Mittwoch, 15. Juli 2009

Parkutopie

Bitte draufklicken, das Blog-Design gibt leider nicht mehr her...
Ja, so würd ich mir das auch wünschen, wenn ich mir die Park"künste" so einiger Zeitgenossen ansehe ;)

Dienstag, 14. Juli 2009

Designkritik - 1er BMW

Lasst mal dieses Bild auf Euch wirken. Was fällt einem zu der Seitenlinie ein?

bmw1erBild von http://nl-berlin.bmw.de

Ich hab da nur eine Assoziation: Hängebauchschwein! Wem ist diese durchhängende Linie über dem Schweller eingefallen? Unfassbar. Wenn das wenigstens ein Auto wäre, das sich nicht verkauft… Aber nein, damit wird man auf der Straße ständig konfrontiert. Beleidigung fürs Auge nenne ich sowas!

Rein subjektive Meinung, natürlich. Geschmäcker sind verschieden, und das ist auch gut so.

Montag, 6. Juli 2009

Diesel-Hybrid

Da hab ich doch vor ein paar Tagen über einen Diesel-Hybrid spekuliert. Und was lese ich heute bei stern.de? Einen Artikel über einen hybriden 3008 von Peugeot, der 2011 auf den Markt kommen soll. Leider steht nicht im Artikel, welcher Diesel das Fahrzeug befeuern soll. Aber es wird sich um einen Vollhybrid mit einem Verbrauch um 4 l handeln. Für einen Brummer wie den 3008 sollte das ok gehen, wenngleich ich mir etwas weniger gewünscht hätte. Bei dem Wert ist anzunehmen, dass es sich um den 1.6l-HDi handelt, der jetzt schon in Fahrzeugen von Citroen, Peugeot, Ford und Mazda in zwei Leistungsstufen seinen Dienst tut. Von einem neuen Diesel hab ich auf alle Fälle noch nichts gehört, und den 2.0l-Motor, den ich fahre, auf diesen Wert zu bringen, kommt mir eher unwahrscheinlich vor.

Was auch immer dabei herauskommen mag, so freut es mich auf alle Fälle, dass der PSA-Konzern auf diesem Gebiet Vorreiter ist, auch wenn damit Schraubers im Kommentar geäußerte Meinung widerlegt wurde.  Mal sehen, ob Citroen da nachzieht. Mit dem Picasso hätte man ein dem 3008 ähnliches Fahrzeug im Portfolio, und bis 2011 dürfte davon noch ein Facelift anstehen.

Samstag, 4. Juli 2009

Noch mal Lancia Delta

Aus Interesse am Automobil erstehe ich ja immer wieder Autozeitschriften. Im vor mir liegenden Exemplar einer sehr bekannten, wöchentlich erscheinenden deutschen Publikation wurde der von mir begehrte Delta mit 190 PS-Diesel gegen Mazda 3, BMW 1 und VW Golf getestet. Das ist dann auch schon die reziproke Abfolge des Felds - wie nicht anders zu erwarten war ;) Und allein dieses Testergebnis bestärkt mich in der Meinung, dass der Delta ein Auto für mich wäre - ein Auto für Individualist(inn)en halt, auch wenn ich denke, dass er sicher kein Frauenauto ist.

Sehen wir mal genauer hin: Die optischen Qualitäten des Fahrzeugs werden stark hervorgehoben, die Technik kommt dafür eher schlecht weg. Besonders wird bemängelt, dass der Delta mit dem höchsten Testverbrauch im Feld aufwartet. Oh Wunder, ist er doch das mit Abstand größte und schwerste Fahrzeug mit dem kräftigsten Motor, und somit mit der höchsten Werksangabe. Diese wird allerdings vom Delta am wenigsten weit von allen Kandidaten übertroffen. Der Mazda weist den selben Testverbrauch auf, ist aber vom Soll weiter entfernt, wird aber nicht dafür in die Mangel genommen. Und auch der von der Werksangabe Welten entfernte BMW wird nur milde gerügt.

Besonders interessant finde ich auch die subjektive Wertung, bei der das zuvor so hoch gelobte Design auf die gleiche Stufe gestellt wird wie das Hängebauchschwein aus Bayern oder die Schlaftablette aus Wolfsburg (diese subjektiven Wertungen kommen von mir, diese Attribute habe ich lange vor dem Test schon im Straßenverkehr vergeben).

Wo der Lancia wirklich abfällt, ist im Kostenkapitel - wie man es schafft, das zweitgünstigste Auto (100 Euro Unterschied zum günstigsten) im Test mit Leasing zum mit Abstand teuersten zu machen, muss Lancia erst mal erklären. Und das erklärt neben den eher schwachen Bremsen, “gefühlloser Lenkung”*, “unpräzisen Schaltwegen”* und der unkomfortablen Federung sowie dem Individualistenimage eventuell, warum es so wenige Deltas auf der Straße zu sehen gibt.

* Aus dem Text zitiert

Mittwoch, 1. Juli 2009

Fettes Ding!

Das stand heute am Firmenparkplatz, als ich zur Arbeit kam:

01-07-09_1351

Bei den Zwillingsreifen und den dicken Backen fiel mir nur ein: “echt fett!”

"Cooles" Extra - Nachahmung empfohlen

Über den Sinn oder Unsinn von Ausstattungsdetails kann man sicher stundenlange Diskussionen führen. Da ich auf der Komfortseite stehe, gibt es viele Features, denen ich positiv gegenüberstehe. Etwas, von dem ich grad zum ersten Mal gelesen habe, und das mich spontan begeistert, ist das Solarschiebedach im Skoda Superb. Wenn das Auto in der Sonne steht, wird der auf diese Art gewonnene Strom in das Lüftungsgebläse geleitet, das den Wagen dann kühlt. So muss man die Klimaanlage weniger strapazieren, wenn man ins Auto einsteigt.

Dafür vergebe ich die Attribute sinnvoll, effizient und komfortabel. Und ich muss somit eine Aussage revidieren, die ich vor einigen Tagen erst getätigt hatte, als es um ein bedauerlicherweise in Belgien im Auto verdurstete Kind ging. Da hatte ich gemeint, dass es noch keine Standkühlung als kühlendes Pendant zur Standheizung gäbe. Doch, gibt es. Allerdings noch sehr wenig weit verbreitet.

Designfragen I – Chevrolet Aveo

In den letzten Tagen habe ich mehrere Chevrolet Aveo gesehen. Wer den neuen Kleinwagen noch nicht kennt, kann ja hier mal gucken:aveo

Quelle: www.chevrolet.at

Jedes Mal, wenn ich den irgendwo stehen oder fahren sehe, habe ich das fast unwiderstehliche, annähernd Monk-hafte Bedürfnis, das Emblem von dem festen in den durchlässigen Teil des Grills zu verschieben. Das sieht einfach so unproportioniert aus in meinen Augen. Aber ansonsten ist das Design gefällig und scheint auch anzukommen, zumindest wenn man von der Zahl der Aveos ausgeht, die sich auf Wiens Straßen so rumtreiben.

Dienstag, 30. Juni 2009

Hypothetische Autoträume II

Viele Leute haben eine sehr eindeutige Aussage, wenn man sie nach ihrem Traumauto fragt. Die meisten Antworten entfallen wohl auf stark motorisierte, sportliche Fahrzeuge. Bei mir ist das anders. Ich bin ja vernünftig ;) Klar freu ich mich, wenn ich ausreichend Kraft zur Verfügung hab, aber was will ich mit einem Boliden, der hauptsächlich viel Sprit frisst, hohe Kosten für Steuer, Versicherung und technischen Unterhalt verursacht, und meist wenig Praxisnutzen hat? Die Pragmatikerin in mir denkt da lieber futuristisch und bastelt sich gedanklich ein Vehikel, auf das die Hersteller noch ein paar Jährchen hinentwickeln müssen.

Das Herzstück meines Autotraums ist der Antrieb. Da ich gerne sparsam fahre, schwebt mir hierfür ein Diesel-Hybrid vor. Ist vielleicht nicht die futuristischste Idee, so a la Pressluftantrieb oder so, aber etwas, das ebenfalls erst auf den Markt kommen muss. Ich hätte gerne einen eher kleinen Vierzylinder-Turbodiesel (1,5 bis 1,8 l Hubraum), gekoppelt mit Elektromotoren, und zwar nicht Mild-*, sondern Vollhybrid**. Den Diesel hätte ich zudem gerne regelbar in mehreren Leistungsstufen. Da die Leistung eines Diesels ja nicht nur vom Hubraum und von der Getriebeübersetzung abhängt, sondern im Wesentlichen auch von der Programmierung des Steuergeräts, sollte es ein Leichtes sein, hier mehrere “Zustände” zu programmieren, die der Fahrer dann selber regeln kann. Für ein Fahrzeug der Kompaktklasse (das wesentlich leichter sein wird als ein heutiges Auto, wenn man sich meine weiteren Ausführungen ansieht) schlage ich 60, 90 und 120 PS vor. Je nach dem, wie sparsam oder flott der Lenker unterwegs sein will, wählt er die passende Leistungsstufe aus. Verbräuche mit einem 2er vor dem Komma sollten somit realisierbar sein.

Gekoppelt sollte diese Motorinnovation mit einem teilautomatisierten 6- oder 7-Ganggetriebe mit Schaltpaddeln am Lenkrad, unterstützt von der Fahrzeugelektronik, die Schaltpunkte für verbrauchsoptimiertes Fahren angibt. Alternativ sollte es auch einen Modus geben, der sportlicheres Fahren ermöglicht und unterstützt.

Für die Karosserie stelle ich mir semitransparente, hochfeste aber sehr flexible, ganz leichte Kunststoffteile vor, die ohne großen Aufwand vom Kunden selber zu designen sind, wenn er keines der am Markt angebotenen Designs haben möchte. Wer sie farbig möchte, kann sie mit LEDs beleuchten, ansonsten sehen die Panels milchig weiß aus. Wichtig sind große Fensterflächen, die aus klarem, wärmeabweisendem, hochfesten Kunststoff bestehen, um die beste Rundumsicht zu gewährleisten.

Die Elektronik funktioniert über drahtlose Kommunikation, die “Knöpfe” sind Touchscreens. Die Informationen wie Tacho, Bordcomputer und ähnliches werden als Head-up-Display direkt auf die Frontscheibe projiziert. Das Lenkrad und die Pedale sind durch die Funkkommunikation beweglich, und können sowohl rechts als auch links im Fahrzeug befestigt werden. Gegen unbefugte Inbetriebnahme schützen Verankerungspunkte, in die die Bedienelemente eingehängt werden müssen.

Das ganze Fahrzeug ist konsequenter Leichtbau, und dabei auch auf Sicherheit ausgelegt. Die Panels sind quasi unkaputtbar, Dellen und Kratzer wird es nicht mehr geben. Bei Unfällen knüllen sie sich zusammen und nehmen so die Energie auf. Der Fahrzeugrahmen, ebenfalls aus Kunststoff, ist modular, verzogene Teile können leicht ersetzt werden.

Für die Sitze stelle ich mir einen festen, anschmiegsamen Netzstoff vor, der über einen Rahmen gespannt ist. Durch verschiedene Spanneinrichtungen kann er sich jedem Passagier individuell perfekt anpassen. Die Sitze auf der Rücksitzbank sind ausgeformt und passen sich ebenso wie die vorderen an die Passagiere an. Wenn sie zum Schaffen von Platz umgelegt werden müssen, dann begradigt sich der Rahmen, und sie legen sich perfekt flach. Sie können auch als zweite Ladeboden im Kofferraum verwendet werden, oder ganz herausgenommen, um Laderaum zu schaffen.

Natürlich kann man das Ganze noch wesentlich detaillierter ausarbeiten, und natürlich fehlen die technischen Grundlagen, die Werkstoffe und einiges andere für die Umsetzung. Einige Dinge, wie das Head-up-Display und Hybridtechnologie (wenn auch nur in Kombination wie Benzinern) gibt es heute schon. Funkübertragung von Befehlen an Elektronikeinheiten wäre möglich, ist aber wegen der Sicherheit nicht erlaubt. Die Leistungsausbeute von Motoren selber mittels Knopfdruck zu regeln, sollte technisch ebenfalls im Bereich des Machbaren sein, ist aber meiner Meinung nach von Herstellerseite nicht gewünscht. Ich werd auf alle Fälle weiterfantasieren und eventuell dann und wann eine Erweiterung texten.


* Mildhybrid: Zum Beispiel Honda Insight. Die Elektromotoren wirken nur unterstützend, betreiben das Fahrzeug nie allein, der Motor läuft immer mit.
** Vollhybrid: Zum Beispiel Toyota Prius. Hier kann der Elektromotor das Fahrzeug in der Stadt bis ca. 45 km/h alleine betreiben, der Benzinmotor läuft nur, wenn die Kraft des Elektromotors nicht reicht.

Hypothetische Autoträume I

Das sind so die Überlegungen vom Schlage “Was wäre, wenn ich mir jetzt ad hoc ein neues Auto kaufen müsste/könnte?”. Sollte Cecilia aus meinem Leben scheiden, müsste ich mir natürlich was überlegen. Da ich sehr zufrieden mit meinem Auto bin, wäre die erste Überlegung natürlich, mir wieder einen C4 mit 2.0 HDi zu holen, eventuell dieses Mal sogar als Coupé in weiß, so wie ich das gerne von Anfang an gehabt hätte. Oder vielleicht doch eine Limo mit Leder in Sandbeige (ein hübscher Goldton?).

Andererseits bin ich aber ein Mensch, der gerne über den Tellerrand hinausschaut. Und vermutlich würde ich, wenn eine Neuanschaffung ins Haus stünde, erst mal bei Lancia vorbei. Ja, ich weiß schon, Italienertechnik, noble Version von Fehler In Allen Teilen. Aber das Ding schaut doch nun wirklich absolut geil aus, oder?


Lancia_delta_530x340_nero Quelle: www.lancia.at
Weitere Bilder (Galerie zum Durchklicken)

Motor der Wahl wär wohl der 1.9er Diesel mit 190 PS, Motor der Vernunft der 120 PS-Diesel, der aus 1,6 l schöpft. Verbrauchsgünstig dürften alle der angebotenen Motoren sein. Ausstattung ist im Prinzip so gut wie alles möglich, was das Herz begehrt – man kann den großen Diesel auf fast 40000 Euro bringen, indem man ihn mit Ausstattung vollstopft.

Ja, diesem Wägelchen gälte mein Begehr, wenn ich Begehrlichkeiten zu äußern hätte. Oder ich warte noch so lange, bis die Industrie meine hypothetischen, fiktiven Ideen in die Tat umgesetzt hat. Wie die aussehen, folgt in Bälde.

_mathilda_ und Autos

Eines meiner größten Steckenpferde sind Autos. Für eine Frau nicht ganz gewöhnlich, ich weiß, aber ändern kann (und will *g*) ich das auch nicht.

Bereits im zarten Kindesalter konnte ich alle gängigen Fahrzeugtypen auf der Straße voneinander unterschieden. Zu einem meiner ersten Weihnachtsfeste bekam ich eine Autorennbahn geschenkt (mit der ich in weiterer Folge aber so gut wie nie spielen durfte). Irgendwann wuchs sich dieses für ein Mädchen eher unpassende Interesse dann aus, und ich hab eine mädchenhafte Kindheit und Jugend verlebt. Tja, und dann kam der Tag, an dem klar wurde, dass ich bis zu meinem 18. Geburtstag meinen Führerschein haben wollte. So kam es, dass ich begann, mich wieder für Autos zu interessieren und mich in die Materie zu vertiefen. Schließlich war klar, dass ich als Führerscheinanfänger den Familiengolf namens Flocki, meines Vaters Heiligtum, nicht würde quälen dürfen - es war die Anschaffung eines Zweitwagens geplant. Und da wollte ich schließlich mitreden können.

Dieses Mal war das Interesse für Autos auch kein Strohfeuer, sondern hielt an. Die Automobilsuche wurde vor meinen "fachmännischen" Kommentaren geprägt, da ich beschlossen hatte, mich mit dem Zuschuss meiner Großmutter an diesem Fahrzeug zu beteiligen. Schließlich beschloss mein Vater in einer Kurzschlussreaktion, einen Nissan Micra zu erwerben. Zu meiner Verteidigung: Ich hätte das Auto nicht gekauft, aber zu sagen hatte ich aus irgendeinem Grund nix. Und Papa wird ja wohl recht haben, oder?

Der Führerscheinerwerb samt zu bestehender Prüfung verlief nicht gänzlich reibungsfrei, was mir die Freude am Auto im Allgemeinen aber nicht verderben konnte. Erst einen Monat, nachdem ich das rosa Papierl bekommen hatte, durfte ich meine erste unbegleitete Ausfahrt antreten. Für die Autofahrer in den Bezirken B und DO war das wohl auch besser so, das muss ich meinem Vater durchaus zugestehen ;) Aber irgendwann hab auch ich das sichere Autofahren gelernt.

Das Thema Auto und Technik sollte aber fortan mein Leben prägen. Ich beschloss Fahrzeugtechnik zu studieren und wurde tatsächlich an der FH Joanneum in Graz zum Studiengang Automotive Engineering zugelassen - als eine von 2 Frauen unter 66 ansonsten männlichen Studenten. Mit viel Elan hab ich mich auf das Studium gestürzt, musste aber leider bald erkennen, dass die HTL-Absolventen mir weit voraus waren. Egal, wie sehr ich mich bemüht habe, ich bin eigentlich immer hinterhergehinkt. Nach zwei Jahren war dann das Ende der Fahnenstange erreicht, und ich hab die kommissionelle Prüfung in Elektrotechnik versiebt.

Nach dem Ende des Studiums hab ich ein Jahr bei einer Autovermietung gearbeitet. Als ich beschloss wieder zu studieren und nebenher zu arbeiten, musste ein Auto her, da das sonst logistisch nicht zu machen gewesen wäre. Dem bald defekten Daihatsu Charade folgte ein Lancia Y10, mit dem ich den ersten und einzigen Unfall meines Lebens hatte. Ypsi wurde durch einen Twingo ersetzt, mit dem meine Autoleidenschaft eine neue Dimension bekam - nämlich die der Internetforen.

Während ich den Twingo hatte, habe ich auch meinen jetzigen Job aufgenommen, bei dem ich mich auch tagtäglich mit Autos auseinandersetze. Als der Twingo wegen Durchrostung eine größere Reparatur benötigt hätte, habe ich ihn abgestoßen und mir einen Mitsubishi Colt geholt. Die Twingofreunde blieben, bei den Mitsubishifahrern gewann ich neue hinzu, und alle blieben sie mir erhalten, als ich mir vor einem Jahr meinen Citroen geholt habe.

Mittlerweile fahre ich zwischen 25000 und 30000 km im Jahr und genieße das Autofahren sehr, und auch die Auseinandersetzung mit der Technik macht mir immer noch sehr viel Spaß. Bezüglich Technik und Modellpolitik versuche ich mich immer noch auf dem Laufenden zu halten - und darüber zu bloggen ist ein zusätzlicher Anreiz. Mal sehen, wohin das führen wird....