Samstag, 19. September 2009

Die Hersteller und die Sparmodelle

Vor einiger Zeit ist auch zu den Automobilherstellern durchgedrungen, dass die Erdölvorräte irgendwann erschöpft sein werden, und dass darum gilt, mit den vorhandenen Resourcen sparsamer umzugehen, als es bis dato der Fall war. Also sprießen jetzt eigene Sparlinien wie BlueMotion und GreenLine ans Tageslicht. Diese werden mit optimiertem cw-Wert ausgeliefert, kriegen Spritsparbereifung, leichtere Kotflügel, länger übersetzte Getriebe und ähnliches. Klingt sinnvoll.

Und jetzt kommt das große Aber: ABER warum gehen die Produzenten nicht her, und statten alle Autos mit diesen Features aus? Das sollte eigentlich günstiger sein, als hier zu diversifizieren, da ja zum Beispiel geänderte Unterbodenverkleidungen entworfen, getestet, produziert und just in time zugeliefert werden müssen. Und das zusätzlich zur normalen Unterbodenverkleidung für normale Autos. Der ganze Aufwand, hier mehrere unterschiedliche Teile für den selben Zweck zu entwickeln, ist für mich nicht ganz nachvollziehbar.

Prinzipiell denke ich, dass der Konsument die Sparsamkeit eines Fahrzeugs nicht extra bezahlen sollen müsste. Er müsste sie auch nicht bezahlen, wenn diese Maßnahmen für alle Fahrzeuge eines Modells vorgesehen wäre, und die Sparsamkeit nicht extra entwickelt werden müsste.

Natürlich gibt es auch Kunden, denen nicht daran gelegen ist, dass ihr Fahrzeug besonders effizient mit Kraftstoff umgeht. Für die könnte man dann ja eine Linie entwickeln, die den heutigen normalen Fahrzeugen entspricht - breite Reifen drauf, auf Kraft ausgelegte Getriebe rein und Anbauteile dran, die für Verwirbelungen sorgen. Und diesen Aufwand sollen die Verschwender auch bezahlen.

Damit ließe sich der CO2-Ausstoß der Flotte gesetzeskonform reduzieren, und die Umwelt würde geschont, vom Geldbeutel des Konsumenten mal ganz abgesehen. Aber in einer Welt, in der immer noch 12-Zylinder-Motoren entwickelt werden, und manche nichts dabei finden, dass ihr Auto auch mal 15 Liter Sprit auf 100 Kilometer durchzieht, sind das wohl immer noch Träume.

Dienstag, 15. September 2009

Persönliche Empfehlung

Wer sich für Geschichte des Automobils interessiert, dem kann ich das Museum von Mercedes Benz in Stuttgart nur wärmstens ans Herz legen. Mein Besuch dort ist zwar schon bald ein Dreivierteljahr her, aber dennoch denke ich sehr gerne daran zurück.

Obwohl ich an sich kein Mercedes-Fan bin, hat mich das Museum mit seinen Exponaten, seiner Architektur und der geschichtlichen Aufarbeitung sehr beeindruckt. HIER kann man sich den Aufbau ansehen: die Grundfläche besteht aus drei ineinander verschlungenen, etwas "zerdrückten" Ellipsen. Die Ebenen gehen jeweils ineinander über und ermöglichen so ungehindertes Schlendern, gleichzeitig aber bilden sie eine thematische Abgrenzung.

Besonders faszinierend fand ich die vielen historischen Exponate - Autos aus dem späten 19. und frühen 20. Jahrhundert, die zwei Weltkriege überdauert haben. Einige wenige sind als Faksimile ausgewiesen, diese sind meist von Lehrlingen nachgebaut worden. Schön ist auch, dass die Geschichte des Unternehmens mit geschichtlichen Ereignissen in Verbindung gebracht wird.

Nach dem Erwerb des Tickets steigt man in einen Lift und lässt sich ganz nach oben fahren. Dort trifft man auf ein Pferd (ein nachgmachtes, versteht sich), mit dem Ausspruch Kaiser Wilhelms II: "Ich glaube an das Pferd, das Automobil ist eine vorübergehende Erscheinung.". Von dort aus dreht sich der Weg dann über die verschiedenen Stationen wieder nach unten, vorbei an den ersten Motoren, den motorisierten Kutschen, den immer ausgefeilteren Autos, den Bussen, LKWs, Sonderfahrzeugen, Rennwagen und Memorabilia. Ganz unten finden sich die modernsten Exponate: Testfahrzeuge aus den Labors, Träger von Entwicklungen, die noch nicht allzu lange auf der Strasse sind.

Als Draufgabe empfiehlt sich die ausgezeichnete Küche, die ein tolles Preis-Leistungs-Verhältnis bietet. Das lässt sich über das ganze Museum sagen: für 8 Euro Eintritt habe ich noch nie mehr geboten bekommen. Wer also mal in der Stuttgarter Kante ist und ein paar Stunden füllen möchte: Ab ins Museum!

Montag, 7. September 2009

Woran man erkennt...

... dass ich zu viel Auto fahre. Hier die Top 5 in umgekehrter Reihenfolge:

5. Wenn ich was Unübersichtliches trage, warte ich, dass ich mit Piepstönen vor dem Auftauchen eines Hindernisses gewarnt werde (ja, Parkwarner sind cool).
4. Ich drücke häufiger mal imaginäre Knöpfe an der rechten Gehäuseseite von Elektrogeräten in der Hoffnung weitere Informationen zu bekommen (analog zur Bordcomputerbedienung).
3. Ich versuche Vorgänge im Alltag zu beschleuningen/bremsen, indem ich imaginäre Pedale trete. Um etwas grundsätzlich in Gang zu bringen, kanns schon mal passieren, dass ich eine Schlüsseldrehbewegung mache.
2. Anstatt mich umzudrehen versuche ich das Geschehen hinter mir mit einem kleinen Blick zur Seite in den nicht vorhandenen Seitenspiegel wahrzunehmen
1. Ich versuche mit Druck auf den Schlüssel Fenster und Türen von Immobilien zu schließen, und wunder mich, dass das nicht geht ;)