Dienstag, 30. Juni 2009

Hypothetische Autoträume II

Viele Leute haben eine sehr eindeutige Aussage, wenn man sie nach ihrem Traumauto fragt. Die meisten Antworten entfallen wohl auf stark motorisierte, sportliche Fahrzeuge. Bei mir ist das anders. Ich bin ja vernünftig ;) Klar freu ich mich, wenn ich ausreichend Kraft zur Verfügung hab, aber was will ich mit einem Boliden, der hauptsächlich viel Sprit frisst, hohe Kosten für Steuer, Versicherung und technischen Unterhalt verursacht, und meist wenig Praxisnutzen hat? Die Pragmatikerin in mir denkt da lieber futuristisch und bastelt sich gedanklich ein Vehikel, auf das die Hersteller noch ein paar Jährchen hinentwickeln müssen.

Das Herzstück meines Autotraums ist der Antrieb. Da ich gerne sparsam fahre, schwebt mir hierfür ein Diesel-Hybrid vor. Ist vielleicht nicht die futuristischste Idee, so a la Pressluftantrieb oder so, aber etwas, das ebenfalls erst auf den Markt kommen muss. Ich hätte gerne einen eher kleinen Vierzylinder-Turbodiesel (1,5 bis 1,8 l Hubraum), gekoppelt mit Elektromotoren, und zwar nicht Mild-*, sondern Vollhybrid**. Den Diesel hätte ich zudem gerne regelbar in mehreren Leistungsstufen. Da die Leistung eines Diesels ja nicht nur vom Hubraum und von der Getriebeübersetzung abhängt, sondern im Wesentlichen auch von der Programmierung des Steuergeräts, sollte es ein Leichtes sein, hier mehrere “Zustände” zu programmieren, die der Fahrer dann selber regeln kann. Für ein Fahrzeug der Kompaktklasse (das wesentlich leichter sein wird als ein heutiges Auto, wenn man sich meine weiteren Ausführungen ansieht) schlage ich 60, 90 und 120 PS vor. Je nach dem, wie sparsam oder flott der Lenker unterwegs sein will, wählt er die passende Leistungsstufe aus. Verbräuche mit einem 2er vor dem Komma sollten somit realisierbar sein.

Gekoppelt sollte diese Motorinnovation mit einem teilautomatisierten 6- oder 7-Ganggetriebe mit Schaltpaddeln am Lenkrad, unterstützt von der Fahrzeugelektronik, die Schaltpunkte für verbrauchsoptimiertes Fahren angibt. Alternativ sollte es auch einen Modus geben, der sportlicheres Fahren ermöglicht und unterstützt.

Für die Karosserie stelle ich mir semitransparente, hochfeste aber sehr flexible, ganz leichte Kunststoffteile vor, die ohne großen Aufwand vom Kunden selber zu designen sind, wenn er keines der am Markt angebotenen Designs haben möchte. Wer sie farbig möchte, kann sie mit LEDs beleuchten, ansonsten sehen die Panels milchig weiß aus. Wichtig sind große Fensterflächen, die aus klarem, wärmeabweisendem, hochfesten Kunststoff bestehen, um die beste Rundumsicht zu gewährleisten.

Die Elektronik funktioniert über drahtlose Kommunikation, die “Knöpfe” sind Touchscreens. Die Informationen wie Tacho, Bordcomputer und ähnliches werden als Head-up-Display direkt auf die Frontscheibe projiziert. Das Lenkrad und die Pedale sind durch die Funkkommunikation beweglich, und können sowohl rechts als auch links im Fahrzeug befestigt werden. Gegen unbefugte Inbetriebnahme schützen Verankerungspunkte, in die die Bedienelemente eingehängt werden müssen.

Das ganze Fahrzeug ist konsequenter Leichtbau, und dabei auch auf Sicherheit ausgelegt. Die Panels sind quasi unkaputtbar, Dellen und Kratzer wird es nicht mehr geben. Bei Unfällen knüllen sie sich zusammen und nehmen so die Energie auf. Der Fahrzeugrahmen, ebenfalls aus Kunststoff, ist modular, verzogene Teile können leicht ersetzt werden.

Für die Sitze stelle ich mir einen festen, anschmiegsamen Netzstoff vor, der über einen Rahmen gespannt ist. Durch verschiedene Spanneinrichtungen kann er sich jedem Passagier individuell perfekt anpassen. Die Sitze auf der Rücksitzbank sind ausgeformt und passen sich ebenso wie die vorderen an die Passagiere an. Wenn sie zum Schaffen von Platz umgelegt werden müssen, dann begradigt sich der Rahmen, und sie legen sich perfekt flach. Sie können auch als zweite Ladeboden im Kofferraum verwendet werden, oder ganz herausgenommen, um Laderaum zu schaffen.

Natürlich kann man das Ganze noch wesentlich detaillierter ausarbeiten, und natürlich fehlen die technischen Grundlagen, die Werkstoffe und einiges andere für die Umsetzung. Einige Dinge, wie das Head-up-Display und Hybridtechnologie (wenn auch nur in Kombination wie Benzinern) gibt es heute schon. Funkübertragung von Befehlen an Elektronikeinheiten wäre möglich, ist aber wegen der Sicherheit nicht erlaubt. Die Leistungsausbeute von Motoren selber mittels Knopfdruck zu regeln, sollte technisch ebenfalls im Bereich des Machbaren sein, ist aber meiner Meinung nach von Herstellerseite nicht gewünscht. Ich werd auf alle Fälle weiterfantasieren und eventuell dann und wann eine Erweiterung texten.


* Mildhybrid: Zum Beispiel Honda Insight. Die Elektromotoren wirken nur unterstützend, betreiben das Fahrzeug nie allein, der Motor läuft immer mit.
** Vollhybrid: Zum Beispiel Toyota Prius. Hier kann der Elektromotor das Fahrzeug in der Stadt bis ca. 45 km/h alleine betreiben, der Benzinmotor läuft nur, wenn die Kraft des Elektromotors nicht reicht.

Hypothetische Autoträume I

Das sind so die Überlegungen vom Schlage “Was wäre, wenn ich mir jetzt ad hoc ein neues Auto kaufen müsste/könnte?”. Sollte Cecilia aus meinem Leben scheiden, müsste ich mir natürlich was überlegen. Da ich sehr zufrieden mit meinem Auto bin, wäre die erste Überlegung natürlich, mir wieder einen C4 mit 2.0 HDi zu holen, eventuell dieses Mal sogar als Coupé in weiß, so wie ich das gerne von Anfang an gehabt hätte. Oder vielleicht doch eine Limo mit Leder in Sandbeige (ein hübscher Goldton?).

Andererseits bin ich aber ein Mensch, der gerne über den Tellerrand hinausschaut. Und vermutlich würde ich, wenn eine Neuanschaffung ins Haus stünde, erst mal bei Lancia vorbei. Ja, ich weiß schon, Italienertechnik, noble Version von Fehler In Allen Teilen. Aber das Ding schaut doch nun wirklich absolut geil aus, oder?


Lancia_delta_530x340_nero Quelle: www.lancia.at
Weitere Bilder (Galerie zum Durchklicken)

Motor der Wahl wär wohl der 1.9er Diesel mit 190 PS, Motor der Vernunft der 120 PS-Diesel, der aus 1,6 l schöpft. Verbrauchsgünstig dürften alle der angebotenen Motoren sein. Ausstattung ist im Prinzip so gut wie alles möglich, was das Herz begehrt – man kann den großen Diesel auf fast 40000 Euro bringen, indem man ihn mit Ausstattung vollstopft.

Ja, diesem Wägelchen gälte mein Begehr, wenn ich Begehrlichkeiten zu äußern hätte. Oder ich warte noch so lange, bis die Industrie meine hypothetischen, fiktiven Ideen in die Tat umgesetzt hat. Wie die aussehen, folgt in Bälde.

_mathilda_ und Autos

Eines meiner größten Steckenpferde sind Autos. Für eine Frau nicht ganz gewöhnlich, ich weiß, aber ändern kann (und will *g*) ich das auch nicht.

Bereits im zarten Kindesalter konnte ich alle gängigen Fahrzeugtypen auf der Straße voneinander unterschieden. Zu einem meiner ersten Weihnachtsfeste bekam ich eine Autorennbahn geschenkt (mit der ich in weiterer Folge aber so gut wie nie spielen durfte). Irgendwann wuchs sich dieses für ein Mädchen eher unpassende Interesse dann aus, und ich hab eine mädchenhafte Kindheit und Jugend verlebt. Tja, und dann kam der Tag, an dem klar wurde, dass ich bis zu meinem 18. Geburtstag meinen Führerschein haben wollte. So kam es, dass ich begann, mich wieder für Autos zu interessieren und mich in die Materie zu vertiefen. Schließlich war klar, dass ich als Führerscheinanfänger den Familiengolf namens Flocki, meines Vaters Heiligtum, nicht würde quälen dürfen - es war die Anschaffung eines Zweitwagens geplant. Und da wollte ich schließlich mitreden können.

Dieses Mal war das Interesse für Autos auch kein Strohfeuer, sondern hielt an. Die Automobilsuche wurde vor meinen "fachmännischen" Kommentaren geprägt, da ich beschlossen hatte, mich mit dem Zuschuss meiner Großmutter an diesem Fahrzeug zu beteiligen. Schließlich beschloss mein Vater in einer Kurzschlussreaktion, einen Nissan Micra zu erwerben. Zu meiner Verteidigung: Ich hätte das Auto nicht gekauft, aber zu sagen hatte ich aus irgendeinem Grund nix. Und Papa wird ja wohl recht haben, oder?

Der Führerscheinerwerb samt zu bestehender Prüfung verlief nicht gänzlich reibungsfrei, was mir die Freude am Auto im Allgemeinen aber nicht verderben konnte. Erst einen Monat, nachdem ich das rosa Papierl bekommen hatte, durfte ich meine erste unbegleitete Ausfahrt antreten. Für die Autofahrer in den Bezirken B und DO war das wohl auch besser so, das muss ich meinem Vater durchaus zugestehen ;) Aber irgendwann hab auch ich das sichere Autofahren gelernt.

Das Thema Auto und Technik sollte aber fortan mein Leben prägen. Ich beschloss Fahrzeugtechnik zu studieren und wurde tatsächlich an der FH Joanneum in Graz zum Studiengang Automotive Engineering zugelassen - als eine von 2 Frauen unter 66 ansonsten männlichen Studenten. Mit viel Elan hab ich mich auf das Studium gestürzt, musste aber leider bald erkennen, dass die HTL-Absolventen mir weit voraus waren. Egal, wie sehr ich mich bemüht habe, ich bin eigentlich immer hinterhergehinkt. Nach zwei Jahren war dann das Ende der Fahnenstange erreicht, und ich hab die kommissionelle Prüfung in Elektrotechnik versiebt.

Nach dem Ende des Studiums hab ich ein Jahr bei einer Autovermietung gearbeitet. Als ich beschloss wieder zu studieren und nebenher zu arbeiten, musste ein Auto her, da das sonst logistisch nicht zu machen gewesen wäre. Dem bald defekten Daihatsu Charade folgte ein Lancia Y10, mit dem ich den ersten und einzigen Unfall meines Lebens hatte. Ypsi wurde durch einen Twingo ersetzt, mit dem meine Autoleidenschaft eine neue Dimension bekam - nämlich die der Internetforen.

Während ich den Twingo hatte, habe ich auch meinen jetzigen Job aufgenommen, bei dem ich mich auch tagtäglich mit Autos auseinandersetze. Als der Twingo wegen Durchrostung eine größere Reparatur benötigt hätte, habe ich ihn abgestoßen und mir einen Mitsubishi Colt geholt. Die Twingofreunde blieben, bei den Mitsubishifahrern gewann ich neue hinzu, und alle blieben sie mir erhalten, als ich mir vor einem Jahr meinen Citroen geholt habe.

Mittlerweile fahre ich zwischen 25000 und 30000 km im Jahr und genieße das Autofahren sehr, und auch die Auseinandersetzung mit der Technik macht mir immer noch sehr viel Spaß. Bezüglich Technik und Modellpolitik versuche ich mich immer noch auf dem Laufenden zu halten - und darüber zu bloggen ist ein zusätzlicher Anreiz. Mal sehen, wohin das führen wird....