Sonntag, 4. Juli 2010

Völkerwanderung auf der Mittelspur

Als ich heute um 23 Uhr meine Heimfahrt angetreten habe, war wesentlich mehr los als sonst. Fast schon hatte ich das Gefühl, versehentlich in den Frühverkehr geraten zu sein, nur halt eben bei Dunkelheit. Außer mir waren aber kaum Österreicher auf der Straße - die Fahrbahnen wurden hauptsächlich von Fahrzeugen mit osteuropäischen Kennzeichen bevölkert, einige davon mit (Wohn)Anhängen. Dazwischen noch ein paar Deutsche, aber auch die haben scheinbar vergessen, wie das geht mit dem Rechtsfahrgebot. Denn tatsächlich herrschte nur auf der Mittelspur so wirkliches Gedränge, dann und wann vielleicht noch auf der Überholspur. Die erste Spur war gähnend leer. Ich habe sie zwar immer wieder demonstrativ benutzt, aber irgendwie hat sich niemand getraut, meinem Beispiel zu folgen.

Da stellen sich einem doch Fragen. Zum Beispiel: Darf man in Osteuropa als PKW-Fahrer die erste Spur nicht verwenden? Oder ist die in manchen Ländern so schlecht, dass sie einfach nicht befahren wird? Oder kennen die Osteuropäer nur zweispurige Autobahnen und fahren deswegen immer so, dass nur noch maximal eine Spur links von ihnen ist? Oder sind die einfach nur alle einem Führungsfahrzeug nachgefahren und brettern im Konvoi gen Westen? Vielleicht haben sie ja Angst, dass sie von den bekannt räuberischen Österreichern überfallen werden... Strange war's schon. Eigentlich hätte ich ja auf der ganz rechten Spur bis heim düsen können, aber irgendwie wollte ich kein Ticket wegen Rechtsüberholen riskieren. Ist sicher nicht ganz billig.

Montag, 17. Mai 2010

Wertschätzungen

Nicht jeder kann sein Auto so gerne haben wie ich meine Cecilia. Aber bei diesem Anblick habe ich mich doch etwas gewundert:

Was hat sich dieser Ibiza-Fahrer denn gedacht? Heißt er "Müller", und hat sich nicht überlegt, was die Abkürzung heißen wird? Oder denkt er sich wirklich, dass sein Gefährt Mist ist? Ich hab ihn nicht gefragt, ich hab nur geknipst.

Und bei diesem Schild, das bei Porsche Wien Liesing in der Ketzergasse den Autofahrern den Weg zu den höchstpreisigen Fahrzeugen weisen sollte, habe ich mich schon auch gefragt, ob man sich bei Bentley nicht mal mehr einen neuen Klebeschriftzug leisten kann. Oder wollen die etwas gar nicht? Wollen sie vielleicht die Existenz des Showrooms geheim halten? Sind Bentley-Fahrer eine eingeschworene Gemeinde, die den Weg eh kennt, und die keine neuen Mitglieder aufnimmt?

Wie man es dreht und wendet - für mich sind das zwei Bilder, die mangelnde Wertschätzung deutlich zeigen.

Montag, 3. Mai 2010

Der neue Mazda6 - nicht für jeder ;)

Madza scheint hier ein Angebot an Menschen mit mangelhaften Deutschkenntnissen zu machen, dann auch auf der Webseite wird der fragwürdige Artikel verwendet. Ist es echt so schwer, jemanden mit gutem Deutsch dazu zu bringen, sich das noch mal anzusehen? Ein Punkt würde schon reichen, um Sinn zu machen...

Freitag, 8. Januar 2010

Werbung für den neuen C3

Citroen hat den C3 aufgefrischt - das war in meinen Augen bereits überfällig. Der Neue ist immer noch eine Knutschkugel, und hat ein paar erfrischende Ideen im Polosegment anzubieten. Besonders gut gefällt mir die Visiospace-Idee mit der weit nach hinten gezogenen Windschutzscheibe. Das bietet sich auch für die Werbung an:

Leider hab ich kein größeres Bild dazu gefunden, aber ich denke, man kann auch so erkennen, was sich da spiegelt. Mal sehen, wann die ersten neuen C3 im Straßenverkehr auftauchen...

Dienstag, 5. Januar 2010

Der neue Opel Meriva - Designkritik

Der neue Meriva steht in den Startlöchern. Nach dem Erfolg des ersten Meriva, mit dem Opel dem Kunden eine neue Fahrzeuggattung schmackhaft gemacht hat, mussten die Rüsselsheimer was Tolles nachlegen. Prinzipiell finde ich den Neuen recht gelungen, wenngleich er etwas wenig eigenständig wirkt.

Bei der Front denke ich im ersten Moment an den Renault Scenic, der Knick in der hinteren Fensterlinie erinnert an den Citroen C4 Picasso. Die Sicke in der Flanke kennen wir vom Insigina, aber bei sich selber klauen ist ja erlaubt ;) Und die Leuchtengrafik soll wohl das Familiengesicht darstellen - das geht also auch ok.

Aus dieser Perspektive erinnert der Kleine noch mehr an den Scenic, speziell mit dem Spalt zwischen Kotflügel und Motorhaube in Richtung Windschutzscheibe. Als innovativ empfinde ich die gegenläufig öffnenden Türen. Wie praktisch und praktikabel das ist, wird sich noch herausstellen.

Audi, ick hör dir trapsen? Oder wo kommt denn die Leuchtengrafik am Heck her? Ja, ich weiß, es ist schwierig, da innovativ zu sein, aber das kleine weiße Rechteck heckklappenseitig kennen wir doch von irgendwo her...

Ich wünsche Opel wirklich viel Erfolg mit dem neuen Meriva, sie können ihn brauchen. Dem Insignia fehlts ja teilweise an der praktischen Ausrichtung, und der Astra hats gegen den Golf verdammt schwer. Aber mit dem Meriva könnte wirklich was zu reißen sein :)

Samstag, 28. November 2009

Nebelschlussleuchten und andere “Leuchten”

Das Thema “Licht im Straßenverkehr” ist eines, das einem zu unendlichem Staunen gereicht. Jeder kennt verschiedene Vertreter der Lichtmuffel. Exemplarisch möchte ich mal nennen:

Die Energiesparer: Er versucht den Verbrauch seines Vehikels so gering wie möglich zu halten, indem er das Einschalten des Abblendlichts so lang wie möglich hinauszögert. Auch wenn andere kaum noch die Hand vor Augen erspähen können, fährt diese Gattung Autolenker immer noch ohne Licht. Licht im Tunnel? Wird überbewertet und schadet nur der Ökobilanz.

Die Einäugigen: Wenn sich schon das Einschalten von Licht nicht vermeiden lässt, so kann man ja pro Fahrzeugecke ein Viertel davon einsparen, wenn das Lamperl halt trotz eingeschaltetem Licht nicht leuchtet. Mit nur einem Vorderlicht zu fahren scheint unter Sparefrohs eine beliebte Methode zu sein.

Die Blender: “Mehr Schein als sein” gilt hier in mehrfacher Hinsicht. Solangs irgendwie leuchtet, passts schon. Ob das Auto nun schielt und den Vordermann blendet, ist egal. Scheint doch alles ok zu sein…

Die Blinkverweigerer: Blinker müssen extrem teuer sein. Soweit ich weiß, sind sie in der Basisausstattung eines Autos eigentlich nie enthalten, vor allem nicht, wenn das Vehikel selber einen hohen Grundpreis hatte. Nur gegen exorbitanten Aufpreis scheint man diese Richtungsanzeiger erwerben zu können– klar, dass sie dann gehegt und gepflegt werden müssen! Zu diesen Maßnahmen gehört auch die möglichst sparsame Benutzung. Durch das ständige An und Aus werden Blinker nämlich sehr stark beansprucht. Da lässt man sie besser ganz aus und verheimlicht den anderen Verkehrsteilnehmern lieber, wohin man das Fahrzeug zu lenken gedenkt. Oder auch nicht denkt…

Die Kreativen: All jene, die nie einen Blick auf die Lichter ihres Autos werfen, und somit auch nicht bemerken, dass durch ein Masseproblem oder eine Reparatur “im Pfusch” andere Lichter aufleuchten, als vom Lenker eigentlich beabsichtigt wurde. Ich denke nur an dauerleuchtende Blinker, blinkende Bremsleuchten und ähnliches. Meist auch noch asymmetrisch – kreativ halt.

Die Schattenfürchter: Frei nach dem Motto “Wo Licht ist, ist auch Schatten” versucht diese Gruppe durch möglichst viel Licht den Schatten so weit wie möglich vom Fahrzeug fernzuhalten. Fernlicht ist da ein legitimes Mittel. Parkplatz, innerorts, Autobahn, Tag, Dämmerung, Nacht? Egal! Viel hilft viel!

Und dann noch meine Lieblingsgruppe:
Die Nebelschlussleuchtenverwender: Ein Hauch von Feuchtigkeit liegt in der Luft. Die Sichtbarkeit ist vom Boden aus bis in eine Höhe von 20 Metern und auf grader Strecke bis weit über 100 Meter hinaus gegeben. Dennoch, es ist feucht, und das Licht der Straßenlaternen reflektiert in den winzigen Tröpfchen. Ach herrje, um Himmels Willen, ich könnte übersehen werden! Also schnell den ganzen Christbaum aktiviert, alle Lichter an, die das Auto hergibt – außer den kostbaren Blinkern halt. Und so kommts, dass bei wunderbarsten Sichtverhältnissen ein erklecklicher Anteil der Verkehrsteilnehmer jegliches Wissen über Vorschriften hinsichtlich Beleuchtung über Bord wirft, und die anderen Autolenker mit rotglühenden Leuchten am Heck auf die eigene Existenz aufmerksam macht. Ist es Angst, nicht beachtet zu werden? Ist es Panik, in der Masse unterzugehen? Welcher psychologische Effekt treibt Menschen dazu, die so fleißig eingesparte Energie plötzlich für ein einzelnes rotes Lichtlein rauszuballern und jedem auf diesen Umstand hinweisenden Lichtzeichen gegenüber vollkommen immun zu sein? Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass es nervt. Sehr!

Mittwoch, 14. Oktober 2009

iQ - ein schlauer Toyota

Eigentlich ganz schön schlau, der iQ von Toyota. Auf grad mal 3 Metern 4 Sitzplätze unterzubringen, wenn auch mit Trickserei, finde ich echt genial. Nur etwas länger als ein Smart, bietet der kürzeste Toyota einiges an Nutzwert. Wenn nur zwei Leute im Auto sind, hat man mehr Raum für "Ladung" als im Smart For2, ansonsten kann man doppelt so viele Passagiere befördern. Für die Stadt ist das allemal ausreichend. Somit sehe ich den Kleinen eher als Zweitauto, und vielleicht noch als Fahrzeug für Singles, die wenig fahren.

Nicht unbedingt klein ist aber der Preis: mindestens 12660 Euro kostet der Stadtflitzer in der Version Eco. Dann wird er von einem 1.0-Liter-Dreizylinder mit 68 Benziner-PS befeuert, der mit 4,3 l/100 km sein Auslangen finden soll. Der Stadtverbrauch ist mit 4,9 l angegeben, wird sich im Alltag aber wohl eher bei 6 l bewegen. Für ein Spucki mit 900 kg ist das doch nicht ganz wenig. Vor allem, da die Werte mit Automatik noch beträchtlich ansteigen - 4,7 l Durchschnitt, 5,7 l Stadtverbrauch.

Für den 1,4 l Diesel mit 90 PS werden immerhin 16176 Euro fällig. Mit 4,0 l Durchschnittsverbrauch und 4,8 l Stadtverbrauch verbraucht der nur etwas weniger - wie soll sich das rechnen?

Wenn man den nächsten Zwerg aus der Toyota-Palette dagegen hält, wird klar, dass der Aygo für die meisten wohl die bessere Wahl sein dürfte. Den gibts mit demselben 1.0-Liter-Benziner ab 9444 Euro, die Verbrauchswerte liegen mit 4,5 l Durchschnitt und 5,5 l Stadtverbrauch nur wenig über jenen des iQ. Und mit immerhin fast einem halben Meter mehr Auto und 100 l mehr Basiskofferraum lässt sich auch einiges mehr machen. Aber natürlich ist das Auto dann weniger stylisch ;)

Sogar der ziemlich erwachsene Yaris ist mit dem Basis-Dreizylinder günstiger als der iQ - den gibts ab 11700 Euro. Die Verbrauchswerte von 4,9 l im Mix und 5,9 l im Stadtverkehr sind zwar höher, dafür stehen bei 3,8 m Außenlänge 363 l Kofferraum und bequemere Sitzplätze für die Insassen bereit.

Was also bleibt vom iQ außer einer schlauen Idee? In meinen Augen nicht viel. Die Idee bezahlt man recht teuer, die Verbrauchswerte sprechen nicht unbedingt für den Kleinen. Nutzwert bekommt man auch schon günstiger. Dennoch freu ich mich, wenn ich mal wieder einen Toyota iQ auf der Straße sehe, denn ich find ihn witzig gemacht.

Witzig find ich auch, was man aus "iQ" noch machen machen kann: englisch ausgesprochen klingt das wie "I queue" - ich steh Schlange. Sehr passend für ein Stadtauto ;)